Chronik

Schon im Mittelalter gab es Einrichtungen zum Löschen von Bränden. Auf den Dachböden standen gefüllte Wasserkübel und an den Häusern hingen gewöhnlich lange Leitern und Feuerhaken. Mit zunehmender Technisierung besserte sich auch die Ausrüstung zur Bekämpfung von Bränden und einfache Spritzen kamen zum Einsatz.

Im Jahre 1835 beantragte die Gemeindevorstehung von Mieming beim Kreisamt in Imst die Anschaffung eines 62 schuhlangen, hänfenen Schlauches für die Gemeinden Mieming, Wildermieming und Obsteig. Nach vorliegender Aufzeichnung bestanden zu dieser Zeit noch keine eigenen Feuerwehren in den 1833 gegründeten Gemeinden Obsteig und Wildermieming.

Chronik Handschrift

1877 Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Mieming. Ankauf einer Spritze, sie kostete 1000 Gulden

1879 Erste Ausrückung mit dieser neuen Spritze, als es beim „Bock“ in Obermieming brannte. Für die damaligen Verhältnisse waren die Feuerwehrkameraden schon recht gut ausgerüstet. Die Löschmannschaften verfügten bereits über Helme und trugen breite Gurte, an denen Seil und Beilpicke hingen. Auch Steigleitern wurden verwendet. Schläuche brauchte man keine, da die entsprechenden Pumpen noch nicht vorhanden waren. Das Feuerwehrmagazin stand in Lehnsteig gegenüber dem alten Spritzenhaus, das 1878 erbaut und dem 1907 ein Schlauchturm aufgesetzt wurde.

1900 Gesuch an den Kaiser Franz Joseph um finanzielle Unterstützung zur Anschaffung einer Spritze, welches von diesem angenommen wurde.

1907 Kommandant Heinrich Larcher rückt mit seiner Wehr zu mehreren Großbränden außerhalb des Gemeindegebietes aus.

1933 Ankauf einer Motorspritze mit feierlicher Einweihung

1937 Hans Unterlechner übernimmt das Kommando. Er mußte während des 2. Weltkrieges zur Wehrmacht einrücken und ist seither vermißt. Während dieser Zeit wurden auch Jugendliche mit der Handhabung der Feuerlöschgeräte vertraut gemacht, damit sie im Ernstfall die zur Wehrmacht eingerückten Feuerwehrmänner ersetzen konnten.

1943 Ein moderner Lastwagen mit Anhänger und kompletter Löschvorrichtung wird übernommen.

1944Im Mai wird München von feindlichen Flugzeugen bombardiert. Zur Bekämpfung der entstandenen Brände werden auch Löschmannschaften aus Tirol gerufen. Die Feuerwehr Nassereith braucht dazu dringend einen Maschinisten, deshalb wird von der Feuerwehr Mieming der Maschinist Alois Außerlechner aus See gerufen. Er nimmt sich nicht die Zeit, seine Angehörigen zu verständigen, sondern legt nur einen Zettel auf den Küchentisch. Auf diesem steht; I bin in Münch’n“.

Innsbruck wird bombardiert. Folgende Feuerwehrbereitschaftsgruppe aus Mieming geht in den Einsatz:
Hauptwachtmeister Alois Gastl (Gruppenführer), Rottwachtmeister Anton Thaler (Kraftfahrer und Maschinist),
Wachtmeister: Alois Außerlechner (Maschinist), Johann Kranebitter, Josef Schwarz, Karl Wett, David Larcher (Gruppenführer),
Johann Spielmann, Anwärter: Roman Neuner
1945 Amerikanische Besatzungstruppen kommen nach Mieming. Sie beschlagnahmen den neuen Lastwagen mit Anhänger. Auch die nachrückende Besatzung sorgt für Aufregung: Mit Brandmunition feuern sie in der Gegend herum und schießen den Stadel des Josef Schneider in Tabland in Brand.

1946 Kaspar Reheis aus Barwies übernimmt das Feuerwehrkommando. Mit großer Anstrengung, auch unter Aufbietung seiner äußerst geschickten Schaffenskraft arbeitet er am Wiederaufbau der arg in Mitleidenschaft gezogenen Feuerwehr.
Es gelingt ihm sogar ein Fahrzeug zu beschaffen. Er baut es so um, dass eine Motorspritze und eine Mannschaft transportiert werden können. Er „organisiert“ zwei Motorspritzen, die die Amerikaner nach dem Autowaschen beim Bach stehen gelassen haben. Er verkauft eine davon, um Mittel zur Anschaffung neuer Uniformen aufzubringen, da die Tellerkappen und blauen Röcke verboten werden.

Schlauchmaterial wird angekauft und eine Sirene auf dem Dach des Gemeindehauses montiert. Und das alles ohne Subventionen, die finanziellen Mittel kamen lediglich aus Sammlungen, Ballveranstaltungen, usw.
1949 Das amerikanische Militär verursacht durch Schießübungen in Obermieming, nördlich der Bundesstraße mehrere Waldbrände, zu deren Bekämpfung die Feuerwehr immer wieder ausrücken muß.
1952 Langjährige Feuerwehrmänner werden geehrt. Heinrich Larcher aus Obermieming erhält neben einer Urkunde vom Landeshaupt­mann Eduard Wallnöfer ein goldenes Ehrenzeichen für 65jährige Mitgliedschaft bei der Feuerwehr Mieming.
1958 Franz Weber aus Obermieming übernimmt das Kommando. Er schafft eine VW Motorspritze (diese steht heute noch in Fiecht im Einsatz), sowie ein Luftschaumlöschgerät an.
1967 90jähriges Gründungsfest der Feuerwehr Mieming mit Weihe des neuangeschafften Einsatzfahrzeuges Opel Blitz mit Vorbaupumpe.

1969 Ankauf der Fahne. Fahnenpatin ist Frau Luise Wallnöfer. Mit der Landesverdienstmedaille für 50jährige Mitgliedschaft bei der Feuerwehr werden ausgezeichnet: Alt-Kommandant Kaspar Reheis, Johann Ilaid, Perdl Schennach, Albuin Holzknecht und Johann Schleich.

1974 Die Funkstation „Florian Mieming“ wird installiert.

1975 Die zweijährige Lydia aus Zein ist verschwunden! Durch eine groß angelegte Suchaktion, an der sich neben der Feuerwehr Mieming auch die Bergrettung, die Bergwacht, das Rote Kreuz und zahlreiche freiwillige Helfer beteiligen, gelingt es, die Kleine trotz bitterkalter Nacht unverletzt zu bergen. Bin i‘ Stams g’wesen, kalt isch mir!“ stammelt das Kind.

1976 Am 15. Mai erreicht Brandmeister Herbert Strigl als erstes Mitglied der Feuerwehr Mieming das Leistungsabzeichen in Gold an der Landesfeuerwehrschule in Innsbruck.

1977 100-Jahrfeier mit Tankwagenweihe und großem Zeltfest.
Jagdpächter Epple überreicht der Feuerwehr ein Notstrom-Aggregat.

1978 Kommandant Paul Larcher wird zum Abschnittskommandanten des Abschnittes Inntal-Miemingcr Plateau gewählt.

1980 Bezirksklassenleistungswettbewerb in Mieming

1981 Eine weitere Motorspritze und die Bergeschere werden angekauft.

1982 Ein neues Rüstfahrzeug wird angeschafft.

1988 Beginn der Planung des neuen Feuerwehrgebäudes.

1989 Am 5. Oktober findet die Bau Verhandlung für das neue Feuerwehrhaus statt. Der Spatenstich erfolgt am 22. Oktober, der eigentliche Baubeginn am 30, Oktober.

1990 Am 8. und 9. Juni wird der große Landesfeuerwehrleistungswettbewerb mit 350 teilnehmenden Gruppen am Sportplatz in Untermieming abgehalten.
Am 27. Oktober findet die feierliche Einweihung des ersten Bauabschnittes (Halle) statt.

1991 Baubeginn des zweiten Bauabschnittes (Zusatzgebäude mit Schulungsraum, Funkraum, Kameradschaftsraum und Magazin).

1992 Am 6. September findet die Weihe des nun zur Gänze fertiggestellten neuen Feuerwehrhauses statt.

1997: 120-Jahr-Feier mit Weihe des neuen Löschfahrzeuges mit Bergeausrüstung und Feier in der Feuerwehrhalle.

1997 Anschaffung eines „Farggele“ mit Florian-Statue.

2001 Anschaffung einer weiteren Tragkraftspritze.

2002 125-Jahr-Feier und Anschaffung eines neuen Tank-Löschfahrzeuges.

2006 Anschaffung eines neuen hydraulischen Rettungsgerätes der Firma Weber Hydraulik (Schere und Spreizer)

2007 130-Jahr-Feier und Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportfahrzeugs

2008 Anschaffung einer Wärmebildkamera, einer Akkubergeschere; Sanierung und Neugestaltung des Atemschutzraumes inkl. Werkstatt und des Schulungsraumes bzw Anschaffung neuer Tore für die Gerätehalle

2009 Anschaffung eines neuen Kommandofahrzeuges.

2010 wurde Dank der Gemeindeführung die komplette Halle neu durch unsern Gemeindearbeiter Kluibenschädel Dieter gestrichen.

2011 erfolgte die Neugestaltung des Schulungsraums und des Kameradschaftsraums

2012 135 Jahr Feier der Freiwillige Feuerwehr Mieming mit Bezirksnassbewerb in Mieming

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